Familie Felidae

Aussterben

Das Aussterben von Spezies wirkt sich nachhaltig auf das Gleichgewicht in Ökosystemen aus. Jedes natürliche System ist hierarchisch aufgebaut, so dass Arten, die an der Basis des Systems stehen und die Ernährungsgrundlage für Andere darstellen, ebenso unentbehrlich sind, wie räuberische Arten, die an der Spitze des Systems agieren, die sogenannten Topprädatoren.

Ökologische Bedeutung

Katzen – vor allem Großkatzen haben die Alpharolle ursprünglich auf allen Kontinenten, mit Ausnahme von Australien, übernommen. Ein Aussterben der regulierenden Prädatoren führt unweigerlich zu einer unkontrollierten Vermehrung der bejagten Arten - wie etwa Huftieren (z.B. Antilopen und Hirsche), die die Vegetation in so starken Maße schädigen können, dass die Nahrungsgrundlage anderer Spezies gefährdet wird.
Systematik Innerhalb der Familie Katzen (Felidae) sind knapp 40 Spezies bekannt, die in zwei Unterfamilien aufgeteilt werden: Felinae und Pantherinae.
Großkatzen (Pantherinae) werden durch 7 Spezies in 3 Gattungen repräsentiert, Kleinkatzen (Felinae) werden heute in 11 Gattungen unterteilt, mit etwa 30 Arten. Einige Gattungen haben vor allem aufgrund genetischer Untersuchungen und neugestalteter Stammbäume zahlreiche Revisionen erfahren.

Genetik

Viele Pantherinae und einige Felinae sind vom sogenannten Bottlenecksyndrom betroffen. Das heißt, die genetische Diversität der Populationen ist stark eingeschränkt – eine Folge von Inzucht und ein Hinweis darauf, dass die Populationsdichte um das Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 10.000 Jahren, sehr gering war.
Infolge dessen kann es zu einer Akkumulation lethaler Gene kommen. Erbrankheiten, chromosomale Aberationen sowie Infertilität können die Folge sein. 
Katzen sind untereinander relativ problemlos zu kreuzen. Deshalb gibt es in Gefangenschaft viele Art zu Art Hybriden, wie etwa Hauskatze/Ozelot, Hauskatze/Serval und Hauskatze/Luchs.
Wildpopulationen von Subspezies sind oftmals schwer abzugrenzen, wie z.B. beim ausgestorbenen Kaspischen und dem Sibirischen Tiger, dem Amurleoparden und dem Chinesischen Leoparden.
Oftmals ist die Herkunft von Tieren schwer nachzuvollziehen und in Gefangenschaft muss in vielen Fällen die korrekte Zuordnung bezweifelt werden. In Zoos werden bei diversen Spezies, wie etwa beim Leoparden (Panthera pardus) viele Unterarthybriden gehalten. Nicht selten werden auch Löwe und Tiger gekreuzt.

Zahlen

Zu den am stärksten bedrohten Großkatzenspezies gehören der Indische Löwe (Panthera leo plesea, ca. 250 Individuen), Tiger (Panthera tigris, Sibirischer Tiger, ca. 200 Individuen, Hinterindischer Tiger ca. 800 Individuen) Amurleopard (Panthera pardus ca. 20 Individuen) und Javaleopard (Panthera pardus, ca. 100-200 Individuen) und der Schneeleopard (Uncia uncia, ca. 7000 Individuen).
Viele Spezies sind nicht unmittelbar bedroht wie z.B. der Leopard. Allerdings erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über mehrere Kontinente mit äußerst inhomogen Populationen deren Gefährdungsstatus dementsprechend unklar ist.
Die Situation bei Kleinkatzen gestaltet sich ähnlich. Der Iberische Luchs (Lynx pardinus), Fisch- und Rohrkatze (Prionailurus viverrinus, Felis chaus), Oncilla (Leopardus tigrinus) und Kod Kod oder Chilenische Waldkatze (Leopardus guigna) aber auch die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) sind allesamt stark bedroht. Einige Unterarten des Pumas (Felis concolor) wie der Floridapanther rangierten in der IUCN-Kategorie „ausgestorben“. Heute werden wieder 30 Individuen gezählt.
Der Bedrohungstatus einer Art wird von der IUCN definiert und erfasst. Einstufungen entsprechen nicht immer dem tatsächlichen Gefährdungsstatus und müssen oft korrigiert werden, da konkrete Individuenzahlen nicht bekannt sind. Selbst in Schutzgebieten z.B. in Indien kommt es immer wieder zur Bejagung und infolge dessen zu verfehlten Einschätzungen hinsichtlich der tatsächlichen Situation.
 







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